Leseprobe aus: Bernd, der Sarg und ich
Wie ruhig das ‚To Huus‘ lag. Ich konnte es von der
Straße aus bereits erkennen. Noch lagen Nebelschwaden über den Wiesen, doch sie
gaben bereits den Blick auf einen Teil des Gruberschen Geheges frei. Auf der
Straße war außer mir niemand. Um diese Uhrzeit wurde sie kaum befahren. Um
diese Uhrzeit schliefen die Mitarbeiterinnen des Hauses noch. Und die meisten Kunden
lagen um diese Uhrzeit noch brav neben ihren Frauen im Bett. Gruber selbst
bewohnte ein Apartment seines Clubs. Auch er würde jetzt noch den Schlaf aller Ungerechten
schnarchen.
Wieder fuhr ich auf den Parkplatz des ‚To Huus‘. Der
Bagger war laut, ich stellte den Motor ab. Wie bei meinem letzten Besuch dieses
Etablissements begann mein Puls zu rasen. Darunter mischte sich Freude.
Vorfreude? Schadenfreude? Ich war mir noch nicht so sicher. Ich startete den
Motor, legte den Gang ein und fuhr auf das Gebäude zu. Gerade, als ich Gas
geben konnte, den Greifer hochfuhr, öffnete sich die Tür des Clubs. Im
Türrahmen stand Eduard Gruber. Blitzschnell disponierte ich um und raste auf
ihn zu, bremste, und ehe er reagieren und reinlaufen konnte, hatte ich ihn am
Greifer.
Wundervoll, jubelte ich innerlich. Da hing der Kerl, seitlich und zappelte wie ein
Fisch auf dem Trockenen.
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