Montag, 18. August 2014

Tach. Ich bin die Gerda Geier aus Westholdermoor: Das Leben ist gefährlich

Tach. Ich bin die Gerda Geier aus Westholdermoor: Das Leben ist gefährlich: Ich hab mal heute meine Notizen durchgeguckt. Wissen Sie, das meiste, das schreibe ich mir auf. Es passiert doch so viel. Selbst in Westhold...

Das Leben ist gefährlich

Ich hab mal heute meine Notizen durchgeguckt. Wissen Sie, das meiste, das schreibe ich mir auf. Es passiert doch so viel. Selbst in Westholdermoor und darüber hinaus.
Erst hat der Hinnerk mich zu einem Segeltörn eingeladen. Auf die Ostsee. Versprach, darfst auch mal ans Ruder. Aber ich hab immer Schwierigkeiten mit rechts und links. Er meinte, wenn ich ich die Segel mit anfasse, würde ich alles andere, was mir Kummer wegen dem Bernd macht, vergessen.
Aber ich weiß, mein Magen, der vergisst nichts.
Und deshalb habe ich leicht verschämt abgesagt.
Aber da ist noch der Dirk. Nachbar und einst der Freund meines Bernd gewesen. Der hat mir sein Sommerhaus angeboten. Wegen der Trauerbewältigung und so.
Aber ich fürchte, der hat ganz anderes im Sinn.


Also, ich muss weiter kramen und sortieren. Außerdem kommen gleich Nachrichten und die gucke ich immer.

Sonntag, 17. August 2014

Tach. Ich bin die Gerda Geier aus Westholdermoor: Lieben Sie Schmierseife?

Tach. Ich bin die Gerda Geier aus Westholdermoor: Lieben Sie Schmierseife?: Sie haben sicher mein erstes Erlebnis gelesen. Dann ahnen Sie, wo ich mich in der letzten Zeit befunden habe. Das Schlimmste allerdings wa...

Lieben Sie Schmierseife?



Sie haben sicher mein erstes Erlebnis gelesen. Dann ahnen Sie, wo ich mich in der letzten Zeit befunden habe. Das Schlimmste allerdings war mein Aussehen. Meine rosigen Wangen wurden von einem auf den anderen Tag fahl. 
 Und die Haare. Die vertrugen die Gitterluft nicht. Ich kämmte nach vorn, nach hinten, zur Seite, kämmte schräg und mittig - sie sahen in keiner Version nach etwas aus. Waren nur platt und flusig.  Bekommt man für so etwas eigentlich Schmerzensgeld?

Aber - viel wichtiger ist ja, das man mir nichts nachweisen konnte. Obwohl - ich musste dreimal die Woche meine Zelle mit Schmierseife wischen. Das muss eine Person angeordnet haben, die sadistische Neigungen hat.
Aber - niemand konnte mir wegen der Sache mit dem Sarg und der Schmierseife etwas nachweisen. Als Bernd in den Sarg fiel, habe ich woanders hingeschaut. Und das ich den Sargdeckel, ordentlich wie ich bin, zuklappte, mich draufsetzte, nun, daran waren nur die   Steuerfritzen schuld.

Mittwoch, 13. August 2014

Ich stell mal sie mal vor, denn wer kennt schon Westholdermoor?





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Ich heiße Gerda. Gerda Geier. Gern wäre ich Natalie oder so gerufen worden. Gerda? Darunter stellt sich doch jeder eine Neunzigjährige mit Rundrücken und Dutt vor. Gegen Neunzigjährige habe ich nichts. Nur - ich bin das nicht.


Wissen Sie, die Idee mit dem Namen kam mir, als ich vor dem frischen Grab von Bernd Geier stand. Bernd, ja, das war mein Mann gewesen. Er starb plötzlich. Dafür konnte ich nichts, für diesen frühen Tod. Glauben Sie mir, es war ein Unfall, die Sache mit der Schmierseife und dem offenen Sarg …. Da dachte ich, dass ich die Bestatterin Gerda Geier nicht mehr sein wollte. Nur Bestatterin, aber nicht das andere.

Ja, das ist eine längere Geschichte. Und danach - wie seltsam, danach ist mir alles mögliche passiert. Nichts Normales. Weiß Gott, das nicht. Denen, die so manches von mir schon gehört haben, die kichern. Die lachen sogar laut. Auch über diese Geschichte mit dem Kühlfach. Den Schnittchen. 

Kommt das, weil ich Gerda heiße? Oder weil ich irgendwo in Friesland, in Westholdermoor, lebe? Nun bin ich Witwe - wenn Sie wüssten, wie der Bernd zu Tode kam. Aber ich weiß ja nicht, ob Sie es wirklich wissen wollen.
Ich schweife ab. Das passiert.
Aber ich hätte Ihnen schon was zu erzählen.

Wenn Sie es möchten, schreiben Sie mir. Da unten ist so ein Feld, dort können Sie einen Kommentar hinterlassen.

Ich braus jetzt mal durchs Dorf.


Es grüßt die Gerda Geier